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MedienmitteilungVeröffentlicht am 23. Mai 2025

Technology Day des Cyber-Defence Campus

Am Mittwoch, 21. Mai 2025 zeigte der Technology Day des Cyber-Defence Campus praxisnah, welche technologischen Innovationen heute bereits existieren und morgen für den Einsatz notwendig sein werden.

Der Technology Day brachte 300 Interessierte und Bedarfstragende aus dem VBS zusammen mit dem Ziel, aktuelle Herausforderungen der Cyberabwehr direkt mit technologischen Lösungen zu verknüpfen. Die Besuchenden erhielten exklusive Einblicke in 14 funktionsfähige Demonstratoren und konkrete Anwendungsfelder von der sicheren App bis zur Lagebildanalyse.

Am Mittwoch, 21. Mai 2025 lud der Cyber-Defence Campus in Bern zum Technology Day ein. Von 10:00 bis 16:00 Uhr konnten sich 300 Fachbesuchende frei durch eine Ausstellung innovativer Demonstratoren bewegen, ergänzt durch zwei geführte Präsentationen. Nach einer Begrüssung durch Dr. Vincent Lenders, Leiter des Cyber-Defence Campus, stellte der Stellvertretende Leiter vom Cyber-Defence Campus, Stefan Engel, den Nutzen und die Einsatzmöglichkeiten aktueller Technologien für die Armee und Verwaltung vor.

Die vorgestellten Projekte deckten eine breite Palette sicherheitsrelevanter Themen in fünf Schlüsselbereiche ab.

Sichere Rechenzentren:

Der Demonstrator «Sicherheit von Domotik Systemen» zeigte die Real-Simulations-umgebung von Domotik-Systemen und erlaubt die Analyse und das Finden von Schwachstellen in Geräteschnittstellen und Firmware. Ein zentraler Bestandteil sicherer Rechenzentren ist zudem die Fähigkeit, grosse Datenmengen effizient zu verarbeiten, insbesondere bei sicherheitsrelevanten Netzwerken und Sensorsystemen. Der vorgestellte Demonstrator zur Graphics Processing Unit (GPU)-basierten Hochleistungs-Netzwerkanalyse nutzt die bewährte Leistungsfähigkeit von Grafikprozessoren, wie sie auch beim Training von KI-Modellen zum Einsatz kommen. Die Lösung ist nicht nur kosteneffizient, sondern auch hochgradig skalierbar und erlaubt eine agile Anpassung an neue Bedrohungsszenarien, ohne lange Integrationsprozesse. So wird die Grundlage für reaktionsschnelle und zukunftssichere Sicherheitsarchitekturen geschaffen.

Sichere Anwendungen und Geräte:

Im Bereich der sicheren Anwendungen und Geräten wurden vier Demonstratoren vorgestellt. Zur Sicherheit von Anwendungen auf Smartphones, zur sicheren Anwendung von Large Language Modellen (LLMs) in Applikationen, für die lokale Software Code Erstellung anhand von künstlicher Intelligenz und die automatisierte Schwachstellenanalyse von Internet of Things (IoT) Geräten. Diese Demonstratoren zeigen auf, wie vermehrt künstliche Intelligenz für die Sicherheit von Anwendungen und Geräte eingesetzt wird.

Operative Lagezentren:

Zur Bereitstellung von operativen Cyber Lagebildern befassten sich unterschiedliche Demonstratoren mit der Erfassung und Analyse von Daten aus dem Cyberraum. Zum Beispiel für die zeitnahe Erkennung von Global Navigation Satellite System (GNSS) Spoofing und Jamming, für die KI-basierte maschinelle Übersetzung, die Erkennung von KI-generierten Bildern, die Zeitreihenanalyse, und die automatische Exploit Entwicklung.

Einsatz im Feld:

Für den Einsatz im Feld standen Technologien im Fokus, die auch ohne Anbindung an zentrale Systeme funktionieren, autonom, widerstandsfähig und direkt im Geschehen einsetzbar. Ein Demonstrator ist der kollaborative Lernansatz für Drohnenschwärme. Einzelne Drohnen können aus spezifischen Problemstellungen lernen und dieses Wissen innerhalb des Schwarms weitergeben, ganz ohne Verbindung zum Hauptquartier oder Backend. Das eröffnet neue Möglichkeiten für hochgradig autonome, adaptive Systeme in schwer zugänglichen Einsatzgebieten.

Ein weiterer Demonstrator adressiert die Frühwarnung bei körperlicher Überbeanspruchung. Durch die Auswertung von Sensordaten aus Smartwatches können Gesundheitszustände analysiert und potenzielle Überlastungen frühzeitig erkannt werden. Die Datenverarbeitung erfolgt datenschutzkonform und ist ein entscheidender Aspekt für sensible militärische wie zivile Anwendungen. Beide Technologien zeigen, wie moderne Systeme direkt im Feld zur Sicherheit und Leistungsfähigkeit von Personal und Systemen beitragen können.

Technologie- und Marktmonitoring:

Eine effektive Beschaffung beginnt mit einem umfassenden Überblick über den aktuellen Stand der Technik. Die vorgestellte Technologie- und Marktmonitoring-Plattform unterstützt genau das: Sie ermöglicht eine strukturierte, zielgerichtete Suche nach bestehenden und neuen Technologien, sowohl im zivilen als auch im militärischen Kontext. Die Plattform ist modular aufgebaut und lässt sich einfach an unterschiedliche Nutzergruppen und Bedarfsmeldende anpassen. Damit wird sie zu einem unverzichtbaren Werkzeug in der strategischen Beschaffungsvorbereitung, um technologische Entwicklungen frühzeitig zu erkennen, relevante Trends zu verfolgen und fundierte Entscheidungen zu treffen.

Ein gemeinsames Ziel der Veranstaltung verband alle Beiträge: Die Stärkung der Cyberresilienz durch den frühzeitigen Einsatz zukunftsfähiger Technologien, abgestimmt auf die Bedürfnisse der Schweizer Sicherheitsarchitektur. Der Technology Day unterstrich eindrücklich, dass effektive Cyberabwehr mit enger Zusammenarbeit zwischen Forschung, Technologieentwicklung und Praxis beginnt.

Der Cyber-Defence Campus bedankt sich bei allen Besuchenden.